Das Lost Cabaret ist zurĂŒck: erfolgreicher Start in die 3. Staffel!

The Lost Cabaret Is Back: Successful Start into the 3rd Season!

DeutschEnglish

Hallo Welt!

Das neue Jahr begann fĂŒr mich gleich einmal mit einem echten Highlight: Mein heiß geliebtes Lost Cabaret â€“ ein Etablissement, eine Show und ihre Protagonisten â€“ startete am 9. Januar in seine dritte Saison. War ich bei den ersten beiden Staffeln der 1920er-Jahre-Show lediglich als Gast in zwei Episoden in die Show involviert, darf ich mich mit Beginn der aktuellen Staffel als »festes Ensemblemitglied« bezeichnen. Meine Aufgabe ist es, einen allem Anschein nach eher talentlosen Filmemacher zu spielen und zeitgleich die Show aufzuzeichnen. Zwischen den Shows ist es außerdem meine Aufgabe, daraus kleine Filmchen zu schneiden. Der erste solche Film â€“ das Dramulett aus der aktuellsten Episode â€“ befindet sich am Ende dieses Artikels.
Bei der Stummfilmepisode der ersten Staffel hatte ich bereits das VergnĂŒgen, als filmender Darsteller umherzuwirblen. Damals noch als Herr Harlan geiferte ich mit HitlerbĂ€rtchen und streng gerolltem »R« durch die Show. Diese Rolle wurde nun fĂŒr die dritte Staffel modifiziert: Aus Herrn Harlan wurde Josef Harlanski und aus der Parodie der laut polternden Nazisprache ein polnischer Akzent â€“ eine durchaus gewagte Änderung, denn auch Josef Harlanski trĂ€gt den Hitlerbart, einen stramm gegelten Seitenscheitel und einen braunen Gestapomantel. Vom keifenden Deutschen ist im Charakter jedoch nicht mehr viel ĂŒbrig geblieben. Josef Harlanski ist ein eher unfreiwillig komischer Zeitgenosse, dessen Passion im Filmemachen liegt. Von rechtem Gedankengut ist bei ihm nichts zu sehen, wobei auch Herr Harlan mehr wie ein Nazi wirkte, anstatt tatsĂ€chlich einer zu sein â€“ wobei ihm Schwaben durchaus suspekt waren. Harlanski spricht wie gesagt mit polnischem Akzent, hat sich jedoch eine â€“ ich zitiere â€“ »dominant Sprach angeeignet, wenn fĂŒhren«. Er bezieht sich dabei auf das FĂŒhren von Schauspielern.

Josef Harlanski wird 1899 in Warschau geboren. Nach den zermĂŒrbenden Erfahrungen als Soldat im Weltkrieg flĂŒchtet Harlanski nach Berlin. Er schwĂ€rmt fĂŒr das Kintopp und es gelingt ihm, als Hilfsarbeiter bei der Ufa in Babelsberg Anstellung zu finden. Hier arbeitet sich der verschrobene, aber fleißige Harlanski vom Handlanger beim Kulissenbau bis zum 3. Kameramann in Reserve hoch. 1927 lernt er bei Dreharbeiten Bruni de Beauvoir kennen, die als Statistin in Babelsberg ihr GlĂŒck versucht. Sie holt ihn ein Jahr spĂ€ter ins Lost Cabaret, um mit seiner Hilfe einen gefĂ€lschten Wochenschaubericht ĂŒber die verschwundene Miss Daisy zu inszenieren (Anmerkung: als Herr Harlan, 1. Staffel â€“ Episode 4 â€“ »Der Stummfilm«). Danach verliert man sich wieder aus den Augen. 1929 kehrt Harlanski ins Lost Cabaret zurĂŒck, um dort seinen »großen« Film zu drehen. Denn in Babelsberg bleibt er immer der Kameramann in Reserve â€Š

Lost Cabaret - Episode 12

Die erste Episode der neuen Staffel beginnt dramatisch: Bruni de Beauvoir bzw. d’Eduard (Katharina StĂŒber) â€“ sie heiratete schließlich den »Baron« Ernst Eduard (Daniel Malheur) in der letzten Episode der zweiten Staffel â€“ lĂ€uft verzweifelt auf und ab. FrĂ€ulein Tilli (Nora Menzen) fegt den Boden, denn der Premierenabend ist bereits gelaufen. Der mysteriöse Schmierenesoteriker und Garderobier Alexander H. (Alexander HĂ€usser) kommt hinzu und entschuldigt sich bei der völlig aufgelösten Diva. Offensichtlich verlief der Premierenabend miserabel, was final gar die Trennung der Eduards zur Folge hatte. Der Raum verdunkelt sich und der Professor, der phantomgleiche Impresario des Etablissements meldet sich via Schellackplatte zu Wort. Er erinnert das zahlreich erschienene Publikum noch einmal daran, dass er es ist, der die Strippen in den HĂ€nden hĂ€lt und sowohl die Angestellten als auch die GeschĂ€ftsfĂŒhrung des Lost Cabaret lediglich seine Marionetten sind. Sein teuflisches Lachen erklingt, die Lichter gehen wieder an und der Zuschauer hat nach seiner Zeitreise ins Jahr 1929 eine weitere Zeitreise in die Vergangenheit â€“ diesmal von lediglich zwei Stunden â€“ hinter sich. Die Show beginnt â€Š

Neben der fantastischen neuen Location, dem Frannz Club in der Kulturbrauerei, wartet das Lost Cabaret mit einer weiteren bereichernden Neuerung auf: Fortan sorgt eine dreiköpfige Band namens »Die Eduards« fĂŒr Livemusik! Die Band besteht aus dem dĂ€nischen HĂŒnen Andy Lang am Kontrabass, dem Afroamerikaner Eric Vaughn an den Drums und dem aus Israel kommenden Uri Gincel am Piano. Erst auf der After-Show-Party habe ich erfahren, dass Uri auch der Keyboarder der Dance-Punk-Band Bonaparte ist. Rock und Roll!
Da der Schellackplattenunterhalter Stephan Wuthe krankheitsbedingt ausfĂ€llt, lĂ€sst Dr. Ludwig Hirschfeld den Abend ĂŒber die Plattenteller kreisen. Als Gast tritt der Pantomime Stefan Wabner alias Metroccolis auf. Ladykiller Max von Zimmer ĂŒbernimmt eine tragende Rolle in Harlanskis »familienkritisch Gesellschaftsdrama mit komisches Element« und verfĂŒhrt obendrein den Abend ĂŒber wenigstens eine Dame in der KĂŒnstlergarderobe.
Es wird gesungen, ein Film gedreht, eine weitere Episode des Dramuletts »Der teuflische Plan des Professor Fabergé« fĂŒr das Radio aufgenommen und gegen Ende der Show sogar burlesk gestrippt. Die Ehe der Eduards wird ĂŒberdies doch noch gerettet, weswegen es am Donnerstag, dem 6. Februar 2014 wieder heißen wird: »Sei’n Sie verwegen und frech, geh’n Sie mal weg, seien Sie mal die Schau. Tanzen Sie Tango ins GlĂŒck, kommen Sie zurĂŒck ins Lost Cabaret!«
Also ich freue mich schon drauf.
Und Josef Harlanski auch, wie er mir gerade dominant ins Ohr brĂŒllt. Schönen Dank auch â€Š
Dennis Knickel

PS: Vielen Dank an Thorsten Minning (Ton) und Franz A. Stahl (Kamera) fĂŒr die UnterstĂŒtzung bei den Aufnahmen! Das Resultat ist u.a. der oben zu sehende 9. Teil des Lost Cabaret Lichtspieltheaters â€Š

2014 01 09 Lost Cabaret Episode 12
Dr. Hirschfeld, Stefan Wuthe, Josef Harlanski, Alexander H., FrÀulein Tilli, Uri Gincel, Max von Zimmer, Eric Vaughn, Metroccolis
»Der Baron« Ernst Eduard & Bruni d’Eduard
Es fehlt: Andy Lang
Lichtibild: FrÀulein Louisa Lorenz


Hello world!

My new year started with a real highlight: My beloved Lost Cabaret â€“ an establishment, a show and its protagonists â€“ started into its third season on January 9th. I supported the 1920s show in its first two seasons twice as a guest actor. Now, I’m proud to characterize myself as a constant member of the ensemble. I’m playing a filmmaker who obviously has no talent and film the show at the same time. It’s also part of my job to edit little videos between the episodes. The first one is attached at the end of this article. This one is unfortunately full of German talking. Sorry about that

I already had these jobs at the first season’s episode "The Silent Movie". Being a guy called Herr Harlan back then, I jangled with Hitler’s moustache and a strong rolling "R" through the show. This character became modified for the thrid season: Herr Harlan became Josef Harlanski and the parody on the loud rumbling Nazi language turned into a Polish accent â€“ quite a hazardous change as also Josef Harlanski shows up with a Hitler moustache, a strongly greased side parting and a brown Gestapolike coat. However, there’s not much left from the jangling German. Josef Harlanski is much more a unintended funny pal whose passion is filmmaking. There’s no fascist thought in his mind, whereupon also Herr Harlan just seemed to be a Nazi instead of really being one of those douchebags. Well, he was sceptical towards Swabians. As mentioned before, Harlanski speaks with a Polish accent, but has â€“ I quote him â€“ "adopted dominant language when leading". He’s talking about directing actors


Josef Harlanski was born in Warsaw in 1899. He escapes to Berlin after his demoralizing experiences as a soldier during the World War. He’s fascinated by the cinema and manages to get a job as a laborer at Ufa, Germany’s principal film studio in Babelsberg. The addlebrained but assiduous Harlanski works his way up from handyman at set design to third camera operator in standby. In 1927, he meets Bruni de Beauvoir who’s tries her luck as an extra in Babelsberg. She invites him to the Lost Cabaret to produce a faked newsreel about the mysteriously disappeared Miss Daisy (note: as Herr Harlan, 1st season â€“ episode 4 â€“ "The Silent Movie"). After that episode, Harlanski and the Lost Cabaret lose track of each other. As he still is and always will be the third camera operator in standby, Harlanski leaves Babelsberg in 1929 and returns to the Lost Cabaret to shoot his "big" movie


Lost Cabaret - Episode 12

The new season’s first episode starts dramatically: Bruni de Beauvoir or â€“ as she finally married "The Baron" Ernst Eduard (Daniel Malheur) â€“ rather Bruni d’Eduard (Katharina StĂŒber) desperately walks up and down. FrĂ€ulein Tilli (Nora Menzen) sweeps the floor as the opening night is already over. The mysterious Swabian mystic and property man Alexander H. (Alexander HĂ€usser) comes along and apologizes to the completely hysterical diva. The opening night was obviously a catastrophe which in the end even destroyed the young marriage of Bruni and Ernst Eduard. The room blacks out and the professor, the establishment’s phantomlike impresario pipes up â€“ as always unseen via a gramophone record. He reminds the in large numbers appeared audience that it’s him who’s controlling everything and that the employees and the management of the Lost Cabaret are nothing but marionettes in his hands. His diabolic laughter sounds through the club, the lights turn on again and the audience has made its second travel in time tonight: After traveling back into the year 1929, the spectator now travelled back two more hours. Back when the opening night begins


Next to the awesome new location (Frannz Club at the Kulturbrauerei), the Lost Cabaret comes up with another enriching innovation: Henceforth, a three-headed band called "The Eduards" caters for live music! The band consists of the Danish giant Andy Lang at the contrabass, the Afro-American Eric Vaughn at the drums and the Israeli Uri Gincel at the piano. I just found out at the after show party that Uri is the keyboarder of the well-known dance punk band Bonaparte. Rock and roll!
As our grammophone records entertainer Stephan Wuthe caused by illness couldn’t turn the tables during the show, he got replaced by Dr. Hirschfeld for this episode. This episode’s guest star is pantomime Stefan Wabner aka Metroccolis. Ladykiller Max von Zimmer catches a leading role in Harlanski’s "critical of family society drama with funny element" and seduces at least one dame in the artist’s cloakroom during the show.

There’s music, the shooting of the first scene for Harlanski’s big film, another episode of the iconic dramulet "The Devilish Plan of Professor FabergĂ©" gets recorded for the radio and there’s a burlesque striptease at the end of the show. And moreover, the Eduard’s marriage gets finally retrieved. What a night! That’s why the Lost Cabaret will open its doors again on Thursday, February 6th 2014.
I’m looking forward to it
 and so does Josef Harlanski as he just dominantly yelled in my ear. Thanks for that

Dennis Knickel

PS: Lots of thanks to Thorsten Minning (sound) and Franz A. Stahl (camera) who supported me recording the show! One of their support’s result is the 9th part of the Cinema of the Lost Cabaret posted above.

2014 01 09 Lost Cabaret Episode 12
Dr. Hirschfeld, Stefan Wuthe, Josef Harlanski, Alexander H., FrÀulein Tilli, Uri Gincel, Max von Zimmer, Eric Vaughn, Metroccolis
»Der Baron« Ernst Eduard & Bruni d’Eduard
Missing: Andy Lang
Photography: FrÀulein Louisa Lorenz

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

0 Comments
Inline Feedbacks
Lies alle Kommentare
0
Would love your thoughts, please comment.x